Wie aus einer Hütte eine Hütte wird! (1)

Als wir vor sechs Jahren in unser Haus umgezogen sind, da war schnell klar dass wir eine Gartenhütte brauchen. Also sind wir in den Baumarkt und haben einen Gartenhütten-Bausatz gekauft – klar, oder? Oben noch Dachpappe drauf, und fertig war die Laube. Klar, dass die Hütte auch noch mit Lasur geschützt wurde, aber …

…nichts hält ewig. Die Gartenhüttenbausätze aus dem Baumarkt gerade mal fünf Jahre. Der Höhepunkt des Zerfalls war erreicht als 2019 im Herbst eines der Bretter direkt auf Sandra’s Zeh gefallen war und wir uns ernsthaft Sorgen gemacht haben, ob der Zeh abfällt oder gebrochen wäre!

Also habe ich im Winter 2019/2020 den „Youtube-Führerschein“ für Gartenhütten gemacht. Es war auch klar, dass die Hütte etwas grösser, etwas höher und etwas besser werden sollte. Weil ich nur so Lümmel-Werkzeug hatte, habe ich bereits im Winter angefangen, meinen Maschinenpark ordentlich auszubauen, um für die Aufgabe gerüstet zu sein. Stunden am iPad, um die Skizzen für die Hütte zu erstellen, Recherche über die besten Möglichkeiten eine Tür zu bauen und selbstverständlich zum Fundament selbst … alles muss bedacht werden.

Im Juni 2020 geht’s los. Dank der Corona-Pandemie spare ich pro Tag eine Stunde Wegzeit mit dem Fahrrad, die ich „auf der Baustelle“ verbringen kann – oder im Baumarkt, aber dazu später mehr!

Weil die Hütte einen Meter breiter werden soll als vorher, passt das alte Fundament nicht mehr. Ich grabe Löcher, in denen Kanalisationsrohre versenkt und mit Beton gefüllt werden. Dazu verwende ich eine Lochschaufel (kein Witz), die speziell für diese Aufgabe gemacht ist – zwei Stiele die wie eine Schere zwei Grabblätter bewegen. Damit können auch enge und tiefe Löcher gegraben werden, ohne eine Riesen-Grube zu hinterlassen, die man ja normalerweise nur seitlich graben kann.

Nachdem der Beton ausgehärtet und die die Fundamentpfosten festgeschraubt sind, lege ich die Bohlen in 24 mm dicker Nut- und Federausführung auf und verschraube diese mit den Querbalken (insgesamt vier). Darauf könnte man dann schon mal ein kleines Strassenfest feiern – allein schon die Materialstärke sorgt für Festigkeit und Stabilität!

Bei der letzten Bohle muss ich Nute Einfräsen, weil der Fundamentwinkel etwas länger ist als die Fundamentpfosten. Und mit der nagelneuen Tauchkreissäge wird die überstehende Feder abgeschnitten. Der Anfang ist gemacht.

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