Am meisten beschäftigt mich die geschlossene Grenze in die Schweiz. Dies ist für mich persönlich die schwierigste Situation die ich meistern muss. Homeoffice ist kein Problem. Wir haben genügend Platz, wir haben tolle Bürostühle und Tische inkl. externem Bildschirm – fast besser als an der Uni. Die Kollegen vermisse ich, die persönlichen Gespräche auf dem Gang und an der Kaffeemaschine. Die persönlichen Wörter, die Aufmunterungen, das soziale Leben.
Dass die offizielle Grenze von Inzlingen nach Riehen geschlossen ist, ist das eine und auch o.k. und verständlich. Dass jedoch alle Wanderwege kontrolliert werden, dass sogar mit dem Helikopter regelmässig die grüne Grenze zwischen Inzlingen und der Schweiz abgeflogen wird. Das ist so eigenartig! Ich möchte nicht in die Schweiz illegal einreisen, es geht nur um eine normale Laufrunde oder eine Gassirunde mit Amy. Es ist kaum möglich bei uns nicht Schweizer Boden zu betreten. Ich bin viel konzentrierter – wo kann ich noch laufen gehen. Vor allem weil es vor 4 Wochen noch egal war.
Auch als 10 jährige auf dem Weg mit dem Fahrrad in die Schule haben wir die Grenze regelmässig passiert und oft standen irgendwo im Wald Zöllner und haben uns kontrolliert. Das war o.k. und auch nicht weiter aufregend. Mit Ausweis und ohne Waren war ein Übertritt immer erlaubt. Aber jetzt sieht das ganz anders aus. Im Wald Grenzpolizei aus der Deutschland oder der Schweiz, oft mit dem Auto oder zu Fuss. Oh je bin ich noch in Deutschland oder bin ich irgendwo an einem Grenzstein vorbei gekommen und doch plötzlich in der Schweiz gelandet? Gut, dass ich mich sehr gut bei uns im Wald auskenne und dadurch kaum vom Weg abkomme. Und doch bleibt das ungute Gefühl!